Transatlantik-Kreuzfahrt 26.03.2010 – 08.04.2010
Über das Osterfest 2020 habe ich mich meinem Bruder Friedhelm und Familie angeschlossen und eine Transatlantik Kreuzfahrt auf der „Mein Schiff“ von La Romana auf der Dominikanischen Republik nach Palma de Mallorca gebucht. Im Jahr 2010 war die Kreuzfahrtgesellschaft TUI Cruises noch ganz neu am Markt und die Flotte bestand damals auch nur aus einem Schiff. Der „Mein Schiff“, später dann „Mein Schiff 1“ genannt. Wir flogen am 26.03.2010 von Frankfurt nach La Romera und wurden dort vom Flughafen zum Seehafen und zur Einschiffung transferiert.
TUI Cruises verfolgte zu dieser Zeit ein anderes Konzept als die großen und erfahrenen Konkurrenten mit ihren Club-Schiffen. Entertainment wurde angeboten, aber niemand wurde animiert oder genötigt mitzumachen. Die „Mein Schiff 1“ war für heutige Kreuzfahrtschiffe mit seinen 262m Länge, 32m Breite und 962 Kabinen eher ein kleinerer Vertreter seiner Zunft.
Etwas Bedenken hatte ich bezüglich der Überquerung des Atlantiks. Vom 31.03.2010 bis zum 05.04.2010 waren wir sechs ganze Tage auf hoher See ohne Land in Sicht. Gott sei Dank war der Atlantik sehr ruhig und ich konnte die entspannende Zeit ohne Landgänge an Bord genießen. Ich weiß nicht, wie es mir bei stürmischer See ergangen wäre?
Fahrtroute:
Gegen 19:00 Uhr Ortszeit am 26.03.2010 verließen wir La Romana in Richtung Antigua. Nach einem Tag auf See erreichten wir am Sonntag, den 28.03.2010 gegen 07:00 Uhr Ortszeit den Hafen von St. Johns auf der Karibikinsel Antigua. Bis 17:30 Uhr hatten wir Zeit Antigua kennenzulernen. Um 18:00 Uhr legten wir ab für die kurze Überfahrt nach Martinique. Wiederum gegen 07:00Uhr erreichten wir unsern Anlegehafen in Fort-de-France auf Martinique. Zur Erkundung von Martinique hatten wir ebenfalls den ganzen Tag bis 17:30 Uhr Zeit. Um 18:00 Uhr legten wir ab, um die dritte Karibikinsel auf unserer Atlantiküberquerung anzulaufen. Über Nacht ging es nach Barbados. Wie die beiden vorhergehenden Tage erreichten wir erneut gegen 07:00 Uhr das Etappenziel. Wir legten im Hafen von Bridgetown auf Barbados an. Heute hatten wir nur einen halben Tag Zeit die Insel zu erkunden. Um 13:00 Uhr starteten wir unsere Atlantiküberquerung, Kurs Nordost Richtung Madeira. Am Ostermontag, 05.04.2010 gegen 13:00 Uhr liefen wir dann in den Hafen von Funchal auf der Insel Madeira, die zu Portugal gehört und Mitten im Atlantik liegt, ein. Nach einem kurzen Landausflug verließen wir Madeira gegen 18:00 Uhr, um unsere Atlantiküberquerung fortzusetzen. Wir fuhren weiter durch die Meerenge von Gibraltar ins Mittelmeer. Unser nächste Hafen war Malaga in Spanien. Wir erreichten Malaga am 07.04.2010 gegen 07:00 Uhr morgens und blieben dort bis 17:00 Uhr um zur Etappe nach Palma de Mallorca aufzubrechen. Donnerstag 08.04.2020 hieß es Abschied nehmen von unser „Mein Schiff“ und der Crew, Packen, Ausschiffen und Transfer zum Flughafen sowie Rückflug nach Frankfurt. Während unserer Schiffspassage von der Karibik ins Mittelmeer legten wir eine Gesamtdistanz von 8.243 km zurück.
Antigua
Antigua ist eine Insel der Kleinen Antillen in der Karibik und Hauptinsel des Staates Antigua und Barbuda. Die Insel gehört zu den Inseln unter dem Winde. Sie ist 281 km² groß. Ihre Hügel erheben sich bis zu 402 m über den Meeresspiegel. Ihre 365 Strände gelten als sehr schön und fein. Die Landschaft ist geprägt von Palmen, Ananas- und Baumwollfeldern. Es leben 67.000 Einwohner auf Antigua. Antigua wurde am 10. November 1493 von Christoph Kolumbus auf seiner zweiten Reise entdeckt. Die Insel wurde erst knapp 150 Jahre nach der Entdeckung, im Jahre 1632, durch die Briten kolonialisiert. Die britische Kolonialherrschaft dauerte bis 1981. Mit der Unabhängigkeitserklärung am 1. November 1981 wurde der Name der Kolonie, Antigua, geändert in den Namen des unabhängigen Staates Antigua und Barbuda, der heute eine parlamentarische Monarchie ist. Die Hauptstadt, Saint John’s, liegt auf Antigua.
Martinique
Martinique gehört wie Antigua zu den kleinen Antillen und zu den Inseln über dem Winde. Die Insel ist als Übersee-Département und Region Frankreichs ein vollintegrierter Teil des französischen Staates und damit Teil der Europäischen Union. Martinique hat eine Länge von 73 km und eine Breite von 39 km. Die Küstenlinie ist rund 350 km lang. Die Insel ist bergig. Im Norden der Insel liegt der Vulkan Montagne Pelée, der eine Höhe von 1.397 m hat. Auf Martinique leben ca. 385.000 Einwohner. Die Bevölkerung ist zu ca. 80 % afrikanischer Herkunft. 15 % der Bewohner sind indischer Herkunft. Die restlichen 5 % sind europäischer Abstammung. Als erster Europäer entdeckte Christoph Kolumbus Martinique am 15. Juni 1502. Die Insel wurde 1635 von Frankreich kolonialisiert und blieb seitdem in französischem Besitz.
Barbados
Barbados ist die östlichste Insel der Inselkette der Kleinen Antillen und liegt im Atlantischen Ozean. Im Gegensatz zu vielen der benachbarten Karibikinseln ist Barbados nicht vulkanischen Ursprungs. Die Insel hat eine Fläche von 430km² und zählt ca. 278.000 Einwohner. Die Bevölkerung selbst setzt sich zu etwa 90 % aus den Nachkommen der afrikanischen Sklaven, ca. 4 % Weißen vorwiegend britischer und irischer Abstammung sowie Asiaten und Mulatten zusammen. Der portugiesische Entdecker Pedro Campos nahm die Insel im Jahre 1536 für die portugiesische Krone in Besitz. Spanische Eroberer versklavte in den folgenden Jahren die spärliche einheimische Bevölkerung. Der Rest der Bevölkerung floh. So fanden die Engländer knapp ein Jahrhundert später eine verwaiste Insel vor. 1625 übernahm England die Insel von den Portugiesen. Bis 1962 blieb sie in britischem Besitz. 1627 begann die Besiedlung der zu diesem Zeitpunkt menschenleeren Insel durch Großbritannien. Dabei wurden Arbeitssklaven aus aller Welt, vor allem aus Afrika angesiedelt. Barbados‘ Wirtschaft fußte auf der Produktion von Rohrzucker, der nach England verschifft wurde. Die ehemalige britische Kolonie ist seit 1966 vom Vereinigten Königreich unabhängig, aber als Commonwealth Realm souveräner Mitgliedsstaat des Commonwealth of Nations und mit der britischen Krone in Personalunion verbunden. Nach der Unabhängigkeit entwickelte sich in Barbados eine parlamentarische Demokratie, die sich ihrer Geschichte und Traditionen bewusst ist.
Madeira
Madeira ist eine portugiesische Insel, 951 km südwestlich von Lissabon und 737 km westlich der marokkanischen Küste im Atlantischen Ozean. Madeira hat etwa 250.000 Einwohner auf einer Fläche von 801 km². Die gesamte Insel hat Mittel- bis Hochgebirgscharakter. Die Küste Madeiras fällt steil ins Meer ab. In der Mitte der Insel ragen die höchsten Gipfel empor. Der höchste Berg ist der Pico Ruivo mit 1862 m. Madeira liegt auf der Afrikanischen Platte und ist, wie auch seine Nachbarn, die Azoren und die Kanarischen Inseln, vulkanischen. Der Madeira-Archipel ist durch einen Hot Spot entstanden. Die Insel ist nur das oberste Viertel des gesamten Vulkansystems. Die Klippen fallen unter der Wasseroberfläche bis zu 4000 m zum Meeresgrund ab. Laut Diodor wurde Madeira im 6. Jahrhundert v. Chr. durch die Phönizier entdeckt. Ab 1420 wurde Madeira von den Portugiesen besiedelt. Madeira ist daher die erste Insel außerhalb Europas, die dauerhaft von Europäern besiedelt wird. Der letzte Kaiser Österreichs, Karl I., wurde 1921 mit seiner Frau Zita (1892–1989) nach Madeira ins Exil verbannt. Er starb am 1. April 1922 in Monte oberhalb Funchals an einer Grippe und wurde in der dortigen Kirche beigesetzt. Der Fußballspieler Cristiano Ronaldo wurde 1985 in Funchal geboren und begann seine Karriere bei CD Nacional Madeira, bis er 1997 im Alter von zwölf Jahren aufs Festland zog.
Malaga
Málaga ist die zweitgrößte Stadt in Andalusien und die sechstgrößte Stadt Spaniens. Sie liegt am westlichen Mittelmeer an der Costa del Sol. Málaga wurde ca. im 8. Jahrhundert vor Christus von den Phöniziern gegründet. Die Stadt war lange Zeit unter der Herrschaft Karthagos, geriet aber im Zweiten Punischen Krieg in den römischen Machtbereich, wo es zunächst zur Provinz Hispania, nach der Provinzreform des Kaisers Augustus zur Provinz Baetica kam. Die Mauren eroberten Málaga im Jahre 711. Bedeutung erlangte die Stadt dann im frühen 11. Jahrhundert, als die Hammudiden, die sich als rechtmäßige Erben des Kalifats von Córdoba verstanden, hier eine ihrer Residenzen errichteten. Nachdem die Stadt 1487 von Kastilien erobert worden war, begann eine Zeit der Intoleranz und man nahm alle Juden Málagas als Gefangene. Um 1490 wurde beschlossen, dass die Stadt durch Christen neu zu besiedeln sei. Juden und Muslime hatten Málaga innerhalb von 15 Tagen zu verlassen. Seit Beginn des 15. Jahrhunderts war Málaga ein Titularbistum. Im Zuge seiner Eroberung des Königreiches Granada durch die Katholischen Könige, wurde das alte Bistum Málaga ab 1485 wiederbelebt. Zunächst residierte der Bischof von Málaga in Ronda, da die Stadt erst 1487 erobert wurde. Als Zentrum einer landwirtschaftlich geprägten Region und durch die Textilindustrie wurde Málaga im 19. Jahrhundert wohlhabend. Zu Beginn des Spanischen Bürgerkriegs konnten sich die Republikaner gegen die aufständischen Militärs zunächst durchsetzen. Málaga war allerdings von Beginn an Frontstadt und nur über die Küstenstraße nach Almería mit dem von der Republik gehaltenen Territorium verbunden. Als Hafen der republiktreuen spanischen Marine war die Stadt ein wichtiges strategisches Ziel für beide Bürgerkriegsparteien und so fand 1937 die Schlacht von Málaga statt. Dabei kam es zum Massaker von Málaga, bei dem bis zu 10.000 Menschen starben. In Malaga leben heute ca. 600.000 Einwohner.