Städtereise nach Lissabon vom 19.08.2024 bis 22.08.2024
Nachdem mein bester Freund mich anlässlich meines 60. Geburtstag im Frühjahr zu einer gemeinsamen Städtereise nach Dublin einlud, habe ich ich ihn anlässlich seines 60. Geburtstags nach Lissabon eingeladen. Wir haben beschlossen, soweit möglich, nun jedes Jahr gemeinsam für ein paar Tage zu verreisen.
Lissabon habe ich ausgewählt, weil ich diese Stadt noch nie besucht hatte. Alle anderen Hauptstädte im Westen Europas durfte ich schon früher kennenlernen.
Die Bilder der Lissabon Reise findet ihr am Ende meines Reiseberichts. Bitte nach unten scrollen.
Lissabon in Kürze
Lissabon ist die Hauptstadt Portugals. Sie ist mit ca. 545.000 Einwohnern sowie mit 2,8 Mio. Einwohnern im Großraum Lissabon eine der größeren Städte in der Europäischen Union. Die Metropole liegt an einer Bucht der Flussmündung des Tejo im äußersten Südwesten Europas an der Atlantikküste der Iberischen Halbinsel. Lissabon wurde von den Phöniziern zu Zeiten Julius Caesars gegründet. 711 fiel die Iberische Halbinsel an die Mauren und wurde islamistisch. Im Kontext des Zweiten Kreuzzugs wurde Lissabon wieder unter christliche Herrschaft gestellt und wurde seitdem portugiesisch genannt. Im Jahr 1256 wurde Lissabon Hauptstadt des Königreichs Portugal. Um 1500 erlebte Lissabon einen brillanten Aufstieg zu einer der glanzvollsten Handels- und Hafenstädte der damaligen Zeit. Ein gewaltiges Erdbeben besiegelte im Jahr 1755 den Niedergang der Stadt. Im 19. Jahrhundert erlebte Lissabon einen Wiederaufstieg. Lissabon ist heute das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Portugals. Hier sind der wichtigste Hafen, der Regierungssitz, die wichtigsten Universitäten des Landes und Akademie der Wissenschaften beheimatet. Mit dem Hieronymitenkloster und dem Torre de Belém beherbergt die Stadt zwei UNESCO-Welterbestätten.
Lissabon und Umgebung im Detail
Wir flogen von Frankfurt nach Lissabon und landetet dort auf dem internationalen Flughafen. Mit dem Taxi fuhren wir dann zu unserem Stadthotel H10 Duque de Loulé ganz in der Nähe des Praça Marquês de Pombal. Unser Hotel war sehr hübsch, die Zimmer modern und großzügig, Frühstück und Abendessen sehr gut.
Wir erkundeten an unserem ersten Reisetag die Innenstadt zu Fuß. Wir sind dabei einige schöne Kilometer vom Hotel zum Praça Marquês de Pombal, dem Parque Eduardo VII entlang der Prachtstraße Lissabons Avenida da Liberdade, dem Praça dos Restauradores, über Praça Dom Pedro IV zum berühmten Touristenaufzug Elevador de Santa Justa, durch die Fußgängerzone Rua Augusta, wo ein Restaurant neben dem andern sich um Gäste bemüht bis zum Praça do Comèrcio am Ufer des Tejo.
Praça Marquês de Pombal
Der Praça Marquês de Pombal liegt zwischen dem Parque Eduardo VII und der Avenida da Liberdade.
In der Mitte des Platzes befindet sich eine 1934 eingeweihte Statue des ersten Marquês de Pombal, Sebastião José de Carvalho e Melo.
Nach dem Erdbeben von 1755 wurde Sebastião José de Carvalho e Melo mit dem Wiederaufbau der Stadt beauftragt. Er bekam den Titel Marquês de Pombal und war der maßgebliche Stadtplaner und amtierende Premierminister. Er nannte den Platz am Ende der Avenida da Liberdade einfach nur Rotunda, was auf Deutsch „runder Platz“ bedeutet.
1882 gab es einen Vorschlag durch die Bevölkerung den Marquês de Pombal auch im täglichen Leben Lissabons zu ehren, sodass beschlossen wurde, ihm ein Denkmal zu errichten.
Parque Eduardo VII.
Der Parque Eduardo VII trug ursprünglich den Namen Parque da Liberdade und ist der größte innerstädtische Park Lissabons. Er befindet sich oberhalb Praça Marquês de Pombal und markiert das Ende der Avenida da Liberdade. Der britische König Eduard VII. besuchte 1903 Portugal. Um den guten Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und Portugal ein Symbol zu geben, benannte die Stadtverwaltung den Park nach dem königlichen Besucher. Die große Grünfläche in rechteckiger Form besitzt eine Fläche von ca. 25 Hektar. Auf der nordwestlichen Seite des Parks befindet sich der Garten der Estufa Fria, in dem zahlreiche exotische Pflanzen ihren Platz finden. Teil der Anlage ist auch das verglaste Estufa Quente in dem tropische Pflanzen zu sehen sind, die wärmere Klimabedingungen brauchen. Auf der westlichen Seite des Parks finden man den Sportpavillon Pavilhão Carlos Lopes. Am nördlichen Ende des Parks befindet sich das Denkmal Monumento de evocacao ao 25 de abril. Das Denkmal ist der Erinnerung an den annähernd unblutigen Militärputsch gegen die autoritären Diktatur im Jahre 1974 gewidmet. Über das ganze Jahr hinweg finden zahlreiche Veranstaltungen im Park statt.
Avenida da Liberdade
Die Avenida da Liberdade ist eine am Vorbild der Pariser Avenue des Champs-Élysées orientierte Prachtstraße in Lissabon. Sie beginnt am Praça dos Restauradores und verbindet die nach dem Erdbeben von 1755 angelegte Unterstadt (Baixa) mit den höher gelegenen Stadtvierteln im Norden. Mit ihren Palmen und über hundertjährigen Platanen, den geometrischen Mustern der Pflasterung und den eleganten Geschäften bleibt die Avenida trotz gewisser Transformationsprobleme eine der großen Straßen Europas.
Praça dos Restauradores
Die Praça dos Restauradores liegt zwischen der Avenida da Liberdade und Praça de D. Pedro IV (auch Rossio genannt). Der Platz dient zur Erinnerung an die Wiederherstellung der Unabhängigkeit im Jahr 1640 nach 60-jähriger Herrschaft durch die Spanier. Der Obelisk in der Mitte des Platzes trägt die Namen und Daten der ausgetragenen Schlachten während des portugiesischen Restaurationskrieges.
Praça Dom Pedro IV (Rossio)
Der Praça de D. Pedro IV ist einer der wichtigsten innerstädtischen Plätze Lissabons. Er ist seit dem Mittelalter Hauptzentrum der Innenstadt. Er war Schauplatz zahlreicher Feiern und Revolutionen. Heute ist er vornehmlich beliebter Treffpunkt sowohl der Lissabonner Einwohner als auch der Touristen. Der Name des Platzes erinnert an den portugiesischen König Pedro IV., den späteren brasilianischen Kaiser Pedro I. Eine Bronzestatue des Königs befindet sich auf einer Säule in der Mitte des Platzes.
Rua Augusta
Die Rua Augusta ist die zentrale Achse der nach dem Erdbeben von wieder aufgebauten Baixa Pombalina. Sie führt von der Praça de D. Pedro IV (Rossio) zur Praça do Comércio und beherbergt vornehmlich Straßen-Restaurants. Hier haben wir dann auch zweimal zu Abend gegessen. Em ersten Abend hatten wir eine sehr reiche und leckere Fischplatte mit viel frischen Fisch gegessen. Am zweiten Abend hatten wir in einem anderen Restaurant Fleisch probiert. Hier hatten wir nicht so viel Glück. Wir hatten Rindersteaks bestellt. Eines war perfekt gegart, das zweite war ein Endstück, welches zum großen Teil noch komplett roh war.
Elevador de Santa Justa
Der Elevador de Santa Justa ist ein öffentlicher Personenaufzug, der den Stadtteil Baixa mit dem höhergelegenen Stadtteil Chiado verbindet. Fertiggestellt wurde die markante Konstruktion aus Gusseisen im Jahr 1902. Der Höhenunterschied zwischen den beiden Aufzugebenen beträgt 45m. Am oberen Ende des Aufzugs befindet sich eine Aussichtsplattform mit spektakulärer Sicht über die Stadt: Baixa, Chiado, Castelo de São Jorge. Viele Menschen, vor allem Touristen möchten den Aufzug nutzen. Die Wartezeit beträgt im Sommer nicht selten eine Stunde oder auch mal länger. Alternativ kann man die Aussicht von der Plattform aus trotzdem genießen, wenn man bereit ist die 45m Höhenunterschied zu Fuß über die Straße nach Chiado zu überwinden.
Praça do Comèrcio
Der Praça do Comércio ist einer der wichtigsten Plätzen innerhalb der Baixa Pombalina. Der Platz endet an den Ufern des Tejo.
Vor dem katastrophalen Erddeben von 1755 hieß der Platz Terreiro do Paço (Palastgelände),da sich bis zum Erdbeben das königliche Uferschloss (Paço da Ribeira) hier befand.
Das Uferschloss war vom Jahre 1500 bis zum Erdbeben in Jahre 1755 die Hauptresidenz der portugiesischen Könige. Das Erdbeben zerstörte das Schloss vollständig.
Nach dem Erdbeben erhielt das Gelände eine völlig neue Form im Rahmen der durch den Marquês de Pombal veranlassten städtischen Umgestaltung. Am südöstlichen Ende des Platzes befindet sich der Tejo-Fährenterminal sowie der U-Bahnhof Terreiro do Paço.
Das Erdbeben
Am 1. November 1755 erschütterte ein verheerendes Erdbeben Lissabon. Die Auswirkungen waren auch in Nordafrika und bis nach Finnland zu spüren. In Lissabon forderte das Beben eine hohe Opferzahl, der königliche Palast und ein Großteil der Lissabonner Unterstadt wurden durch den darauf folgenden Tsunami und ein gewaltiges Feuer zerstört.
Der zweite Tag
Für unseren zweiten Tag in Lissabon haben wir uns eine geführte Ganztagestour in die nähere Umgebung von Lissabon nach Cascais, dem Cabo da Roca und nach Sintra gebucht.
Vor allem wollten wir die berühmteste Sehenswürdigkeit Portugals, den Pena-Palast in Sintra besichtigen. Wir hätten sicherlich auch mit einem Mietwagen auf eigene Faust die Umgebung erkunden können, aber ich denke, besonders die Besichtigung der Hauptattraktion Portugals, den Pena-Palast auf eigene Faust zu erkunden, ist eine Herausforderung.
Cascais
Cascais liegt etwa 25km westlich von Lissabon an einer sandigen Bucht des Atlantik. Die Stadt verfügt über einen Yachthafen mit ca. 600 Liegeplätzen.
Heutzutage ist Cascais ein mondäner Badeort. Die Gegend von Cascais war schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. Aus der römischen Zeit im ersten Jahrhundert sind mehrere Villen nachzuweisen. Die arabische Zeit hinterließ verschiedene Ortsnamen in der Gegend. Im Jahre 1153 eroberte der erste portugiesische König, Alfons I. die Gegend zurück.
König Johann II. ordnete 1488 den Bau eines Verteidigungsturms an. In der Zeit der portugiesischen Entdeckungsfahrten bekam Cascais einen der ersten Leuchttürme des Landes.
Ab 1870 verbrachte die königliche Familie regelmäßig den Sommer in Cascais, wodurch der Ort auch den Adel und gehobene Bürgerschichten anzog.
Cabo da Roca
Cabo da Roca ist der westlichste Punkt des europäischen Festlands. Er liegt an der Atlantikküste westlich von Lissabon auf einer Höhe von 140 Metern über dem Meeresspiegel.
Gegenüber des Cabo da Roca auf der anderen Seite des Atlantiks liegt New York.
Sintra
Sintra ist eine Kleinstadt in Portugal etwa 25 km westlich von Lissabon. Bekannt ist der Ort vor allem durch seine zum Teil jahrhundertealten Paläste, die Touristen aus aller Welt anlocken. Spuren der frühesten menschlichen Besiedlung führen hier bis in die Altsteinzeit. Sintra erlebte seit dem 8. Jahrhundert eine Reihe christlicher Eroberungen und arabischer Rückeroberungen, bis Portugals erster König Dom Afonso Henriques nach der Belagerung von Lissabon den Landstrich 1147 endgültig einnahm. König Dom Manuel I. nahm ab dem Ende des 15. Jahrhunderts weitreichende Neugestaltungen in der Stadt Sintra vor. Ab dem 16. Jahrhundert nahm die Beliebtheit Sintras bei den Oberschichten zu, und adlige Familien errichteten im Kreis Sintra einige Herrenhäuser. Sintra wurde insbesondere seit dem 19. Jahrhundert auch zunehmend Ziel für internationale Künstler. Schriftsteller wie Lord Byron, Eça de Queiroz oder Hans Christian Andersen haben ihre Begeisterung für Landschaft, Klima und Architektur Sintras literarisch festgehalten.
Pena Palast
Der Palácio Nacional da Pena ist ein Schloss in Sintra. Es wurde nach 1840 im Auftrag des portugiesischen Titularkönigs und Königsgemahls Ferdinand II. (1816–1885) auf den Ruinen eines Klosters errichtet. Das Schloss befindet sich auf einem Gipfel eines Felsmassiv aus Granit. Im 14. Jahrhundert befand sich an der Stelle, die heute das Schloss einnimmt, eine Kapelle. Unter Manuel I. wurde die Kapelle ab 1503 zu einem Männerkloster des Hieronymitenordens erweitert. 1755 zerstörte das Erdbeben von Lissabon große Teile der Anlage. Das Kloster verlor danach an Bedeutung. Beim Ende der Ordenstätigkeit in Portugal 1834 war es bereits vollständig aufgegeben.
Ferdinand II. von Habsburg, der 1836 Königin Maria II. (1819–1853) geheiratet hatte, war von der Gegend um Sintra so fasziniert, dass er 1838 die Anlage einschließlich einiger umliegender Gehöfte und der nahe gelegenen Maurenfestung Castelo dos Mouros kaufte. Er finanzierte den Bau des Palácio da Pena aus privaten Mitteln.
Der Palácio da Pena verbindet verschiedene historisierende Baustile. Nebeneinander finden sich Neorenaissance, Neogotik, Neo-Manuelinik und maurische Elemente. Im Innenraum finden sich Stuck-Ensembles im Stil des Neobarock und des Neorokoko und ein monumentaler Triton. Heute beeindrucken zahlreiche Räume, die noch vollständig die Inneneinrichtung des 19. Jahrhunderts bewahren. Ich habe zahlreiche Bilder vom Schloss und seiner Inneneinrichtung gemacht. Seit 1995 gehört das Schloss, einschließlich der umliegenden Kulturlandschaft und weiteren Palästen Sintras, zum Welterbe der Menschheit der UNESCO. Der eklektizistische Baustil des Pena inspirierte Ludwig II. von Bayern zum Bau von Schloss Neuschwanstein.
Dritter Reisetag
Für den dritten und vierten Reisetag hatten wir uns ein Ticket für die vielen Hop-On und Hop-Off Touristenbusse besorgt. Lissabon ist doch etwas weitläufig und es ganz zu Fuß zu besichtigen wäre eine zu große Herausforderung. Die Hop-On/Hop-Off Busse fahren alle 15-30 Minuten und sind einfach für Touristen zu nutzen. Man kann an jedem Haltepunkt aus- und wieder einsteigen. Wir entschieden uns am dritten Reisetag für die Belém-Tour.
Belém
Belém ist ein am Tejo gelegener Stadtteil im Westen der portugiesischen Hauptstadt Lissabon. Der Ort war bis 1885 selbständig, danach wurde er nach Lissabon eingemeindet. Da beim großen Erdbeben 1755, das die Innenstadt von Lissabon weitgehend zerstört hat, Belém kaum in Mitleidenschaft gezogen wurde, befinden sich hier viele bekannte Sehenswürdigkeiten der portugiesischen Hauptstadt, vor allem solche aus der Zeit vor dem Beben.
Torre de Belém
Der Torre de Belém an der Tejo-Mündung ist das bekannteste Wahrzeichen Lissabons. Der Turm gehört zu den wenigen herausragenden Bauwerken des manuelinischen Stils, die das Erdbeben von Lissabon im Jahr 1755 überstanden haben. Die oberste, 35 Meter hohe, freiliegende Etage des Turms ist heute eine Aussichtsplattform.
Im Jahre 1515 wurde der Turm vom portugiesischen König Manuel I. in Auftrag gegeben. Sechs Jahre später, im Todesjahr Manuels (1521), wurde er fertiggestellt. Er versinnbildlicht seitdem die Glanzzeit des portugiesischen See- und Handelsimperiums. Als Leuchtturm auf einem Felsen im Mündungstrichter des Tejo gelegen, begrüßte er die ankommenden Entdecker und Handelsschiffe.
Padrão dos Descobrimentos
Das Padrão dos Descobrimentos (zu deutsch Denkmal der Entdeckungen) steht in der Nähe des Torre de Belém am Ufer des Flusses Tejo. Es wurde 1960 zum 500. Todestag von Heinrich dem Seefahrer durch das Salazar-Regime errichtet. Das Denkmal hat eine Höhe von 56 Metern. Das Denkmal soll an das Zeitalter der Entdeckungen erinnern und zeigt 33 wichtige Persönlichkeiten des Spätmittelalters in Portugal, die aber nicht alle zur gleichen Zeit gelebt haben. Ganz vorne ist Heinrich der Seefahrer zu sehen. Vasco da Gama, der Entdecker des Seewegs nach Indien ist an 20. Stelle zu sehen.
Mosteiro dos Jerónimos
Das Hieronymitenkloster in Belém ist eines der bedeutendsten Bauwerke der Manuelinik, einer portugiesischen Variante der Spätgotik, die auch einige Elemente der Renaissance enthält. Unter anderem beherbergt es die Sarkophage von Fernando Pessoa, Vasco da Gama und Luís de Camões und verschiedener portugiesischer Könige. Durch die weite Parkanlage vor dem 300 Meter langen Gebäude kommt die reichverzierte Kalksteinfassade voll zur Geltung. In den Seitenflügeln befinden sich das Marinemuseum und das Archäologische Museum. Im Januar 1502 hatte König Manuel I. den Grundstein für das Kloster gelegt, das zum Monument nationaler Größe wurde. Es gehört zu den Höhepunkten portugiesischer Architektur. Die Bauzeit zog sich über sieben Jahrzehnte hin und überdauerte damit die Blütezeit Portugals. Das Kloster beherbergte bis 1834 die Hieronymiten, den Orden des Heiligen Hieronymus, der dem Kloster auch den Namen gab. Das Gebäude überstand das Erdbeben von 1755 ohne größere Schäden. Am 13. Dezember 2007 unterzeichneten hier die Staats-/Regierungschefs der EU-Staaten den Vertrag von Lissabon zur Neuordnung der Europäischen Union.
Castelo de São Jorge
Mit dem Hop-On Bus fuhren wir von Belém wieder zurück in die Innenstadt und kletterten zu Fuß einen der sieben Hügel von Lissabon zum Castelo de São Jorge hoch. Das Castelo de São Jorge ist eine Festungsanlage mit integrierter Burgruine. Die Burg wurde von den Mauren gebaut, die sie 1147 an Alfons den Eroberer verloren. Es wurde danach jahrhundertelang als Königsburg genutzt. In einem Turm der Burg, dem Torre do Tombo, befand sich die königliche Urkundensammlung. 1755 wurde die Burg beim Erdbeben von Lissabon weitgehend zerstört. Die Aussichtsplattform der Festung ermöglicht einen weiten Blick über die gesamte Stadt und den Tejo.
Sé de Lisboa
Die Kathedrale von Lissabon ist die Hauptkirche der Stadt Lissabon und die Kathedrale des Patriarchats von Lissabon. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 1147 und dauerten bis ins frühe 13. Jahrhundert. Somit gilt die Kathedrale als die älteste Kirche der Stadt. Langhaus, Querhaus und der überwiegende Teil des Westbaues sind romanisch, das Freigeschoss des Nordturms gotisch. Der Chor hat Gotik und Barock. Im Jahr 1344 richtete ein Erdbeben einige Schäden an. Das Erdbeben des Jahres 1755 verursachte erneut Schäden, unter anderem wurde der gotische Chor zerstört. Im 18. Jahrhundert wurden die Türme mit Spitzen im Stil des Barock gekrönt. In derselben Zeit wurden das einem Portal ähnelnde Fenster in der Westfassade durch ein Rosettenfenster ersetzt. Das Mittelschiff des romanischen Langhauses hat ebenso wie das Querhaus ein Tonnengewölbe, seine Seitenschiffe Kreuzgratgewölbe.
Die Umgestaltung einiger Kapellen in den Stilen des Barock, des Rokoko und des Klassizismus wurde im 20. Jahrhundert rückgängig gemacht. Das Taufbecken, in dem der Überlieferung nach im Jahr 1195 der Heilige Antonius getauft wurde, entstammt dem 12. Jahrhundert. Die Kathedrale verfügt über zwei Orgeln. Auf der Evangelienseite des Altarraumes befindet sich eine historische, einmanualige Orgel, die um das Jahr 1788 erbaut wurde. Die Orgel auf der Epistelseite wurde 1964 erbaut.
Elevador da Glória und Elevador do Lavra
Vor unserem Rückflug an unserem letzten Urlaubstag wollten wir noch mit einer der historischen Seilbahnen Lissabons fahren. Es gibt noch drei dieser historischen Standseilbahnen in Lissabon. Sie verbinden tiefer gelegene Teile der Altstadt mit höher gelegenen. Wir saßen bereits in der Elevador da Glória als der Strom ausfiel. Leider war es ungewiss, wann es wieder weitergehen würde. So beschlossen wir die gegenüberliegende Seilbahn Elevador do Lavra zu nutzen. Die Strecke von unten nach oben ist ca. 180m lang und hat eine maximale Steigung von 25%. Die Fahrt dauert nur eine gute Minute. Von oben konnten wir dann noch einige schöne Bilder über die Dächter Lissabons machen.
Fazit
Wir haben die kurze Reise sehr genossen und können Lissabon wärmstens weiterempfehlen. Die Preise sind human und es gibt noch sehr viel mehr in Lissabon und Umgebung, was es zu besichtigen gibt. Wer Aquarium-Fan ist, sollte das Ozeaneum von Lissabon nicht verpassen. Es wurde 1998 eröffnet und berherbergt das größte Indoor-Aquarium Europas.