Neuseeland 2008

Abenteuer Neuseeland

Vom 22.11.2008 bis zum 14.12.08

war ich von Frankfurt aus über Singapur nach Auckland auf die neuseeländische Nordinsel geflogen. Die Anreise nach Neuseeland -per Flug- dauerte drei Tage. Danach ging es 19 Tage per Bus über die Nordinsel und die Südinsel Aotearoas. Kia Ora zu meiner großen Studienreise des Jahres 2008 durch Aotearoa, Neuseeland. Aotearoa ist der Maori Name Neuseelands und bedeutet „Land der langen weißen Wolke“ und Kia Ora bedeutet Guten Tag. Aus europäischer Perspektive erscheint Neuseeland oft als gemütliche Oase am Rande der Welt. Neuseeland bietet eine spektakuläre Natur. Hier gibt es Vulkane und Gletscher, Fjorde und Regenwälder, einsame Sandstrände und Thermalquellen sowie eine einzigartige Fauna und Flora integriert in beeindruckenden Landschaften. Einzigartig ist auch die sogenannte „doppelte“ Kultur von polynesischen Maori und europäischen Einwanderern mit ihren verschiedenen Traditionen. Ich hoffe doch, dass ich das „Feeling“ mittels grandioser Bilder vermitteln kann.

Neuseeland erkundeten wir mit dem Bus. Von Auckland ging es ging es über den Ismus nach Norden durch Kauri-Wälder und mit einem kleinen 8 Propellerflugzeug ans nördliche Ende Aotearoas, dem Cap Reina. Von dort zurück zur Bay of Islands, wo am 06.Februar 1840 die Verfassung Neuseeland, der Vertrag von Waitangi unterzeichnet wurde. Über den Ismus zurück zur Coromandel-Halbinsel mit herrlichem Aussichten auf den Pazifik.Von hier ins touristische Zentrum der Maori-Kultur und der Thermalquellen nach Rotorua. Weiter am Lake Taupo vorbei zum Tongariro Nationalpark mit den Vulkanen Ruapehu, Ngauruhoe und Tonagario. Danach in die windige Hauptstadt Neuseelands „Wellington“. Mit der Fähre über Cook-Strasse und den Marlborough-Sounds durch den Queen Charlottesound nach Picton und weiter per per Bus nach Nelson. Dann die erste Süd-Alpen-Überquerung am spektakulärem Cape Foulwind vorbei bis zu den Pancake Rocks. Am nächsten Tag ging es dann weiter zu dem Gletschern nach Franz Josef und einem Hubschrauber-Flug zum höchsten Berg Neuseelands, Mt. Cook. Mit Blick auf Tasman, Fox und Franz-Josef Gletscher. Am folgenden Tag die zweite Alpenüberquerung nach Queenstown. Von hier ging es weiter über Te Anau zum legendären Highlight Neuseelands, dem Milford Sound. Zurück an die Ostküste in die schottische Hauptstadt Neuseelands, Dunedin. Die letzte Etappe führte uns in die größte Stadt der Südinsel – ins „very british“ Christchurch. Von hieraus flogen wir dann wieder über Singapore zurück nach Deutschland. Wieder einmal endete eine sehr beeindruckende Studienreise und wir kehrten mit unendlich vielen neuen Eindrücken nach Deutschland zurück. Die Reise war wie fast immer bei Studiosus inhaltlich harmonisch abgestimmt, logistisch perfekt organisiert und durch unseren österreichischen Reiseleiter stets kompetent begleitet. Ich sage jetzt: „Kia Ora Aotearoa“ bis zum nächsten mal.

Auckland

4. + 5. Reisetag, 25. – 26.11.2008, Stadt der Segel

Auckland, die mit ca. einer Million Einwohner größte Stadt Neuseelands wird liebevoll „Stadt der Segel“ genannt. An schönen Tagen wimmelt es im Hauraki-Golf von ungezählten Segelbooten. 1995 gewann ein neuseeländisches Team den begehrten America’s Cup im Segeln, was der Segelleidenschaft der Auckländer noch einen besondern Kick verpasste.

Ich sitze hier auf dem Thron der Aussichtsplattform des neuen Wahrzeichens Aucklands, dem “Sky-Tower“. Der 1997 fertig gestellte Fernsehturm misst 328m und ist das Höchste Gebäude auf der südlichen Hemisphere. Er überragt selbstverständlich den etwas älteren 305m hohen AMD Tower in Sydney, da Neuseeland und Australien sowie auch im Besonderen Auckland und Sydney sich ständig in sportlich, freundschaftlicher Konkurrenz messen.

Das ist das Rendevouz Hotel – unser Zuhause während unseres Aufenthaltes in Auckland.

Und hier das 1911 errichtete Rathaus, nebst dem Aotea Center, dem größten Konzertsaal des Landes

Der größte Weihnachtsmann Neuseelands erregt die Gemüter wegen der obszönen Animation seines rechten Zeigefingers.

Unvergesslich ist ein Blick auf das weite Becken des Waitemata Harbours mit der Vulkaninsel Rangitoto Island.

Das große Naherholungsgebiet, Auckland Domain sorgt für abwechslungsreichen Freizeitspaß.

Auf dem höchsten Punkt des Parks steht das monumentale War Memorial Museum.

Das Gebäude ist als Gedenkstätte für die im Ersten Weltkrieg gefallenen neuseeländischen Soldaten und als natur- und kulturgeschichtliches Museum Neuseelands errichtet worden.

Am Nachmittag kreuzten wir mit einer Segelyacht durch den berühmten Hafen von Auckland. Bei Kaffee und Kuchen erfuhren wir im Gespräch mit der Crew wie es sich am schönsten Ende der Welt leben lässt. Den ganzen Tag über herrscht in Auckland’s Hafen, der Waitemata Harbour, ein Gewusel von Passagier- und Frachtschiffen, Fähren und Barkassen. Dazu beleben zahlreiche Segelyachten die Szenerie. Auckland liegt auf einer schmalen, von zahlreichen erloschenen Vulkankegeln besetzten Landenge zwischen zwei reich gegliederten Buchten. Auf dieser Landbrücke lebt etwa ein Drittel der neuseeländischen Bevölkerung. Kelly Tarlton’s Unterwasserwelt ist eine echte Attraktion. In langen Acryltunneln bewegt man sich durch riesige Aquarien und sieht große und kleine Fische. Kelly Tarlton war ein berühmter neuseeländischer Taucher, der die Meeresfauna des Südpazifiks und auch die Schiffwracks vor den neuseeländischen Küsten erforscht hat. Und da wir jetzt schon mal bei Namen und Fakten angekommen sind müssen wir ja noch das Geheimnis lüften wie die Stadt Auckland zu seinem Namen kam. Der erste britische Gouverneur Mr. Hobson verlegte 1840 seinen Regierungssitz auf eben jene schmale Landbrücke am Waitemata Harbour. Er nannte seine neue Hauptstadt nach seinem ehemaligen Kommandanten, dem Generalgouverneur von Ostindien, Lord Auckland. Nun heißt es schon wieder Abschied nehmen von Auckland, denn wir müssen weiter durch die Kauriwälder zur nördlichsten Spitze Neuseelands.

Northland

6. +7. Reisetag, 27. – 28.11.2008, Hoch im Norden

Nach zwei Tagen Aufenthalt in Auckland ging unsere Reise erst mal weiter nach Norden auf die Northland Halbinsel. Hier besuchten wir erst mal das Kauri Museum in Matakoe. Der Kauri ist die größte in Neuseeland heimische Baumart. Die größten Kauri Bäume können bis zu 50 m Höhe und einen Umfang von 15m bei einem Alter bis zu 4000 Jahren erreichen. Wie 70% der Flora und Fauna Neuseelands gibt es den Kauri nur in Neuseeland. Rund 80 Millionen Jahre Isolation von anderen Landmassen ermöglichten der neuseeländischen Flora und Fauna eine eigenständige Entwicklung. Mit dem Beginn der Besiedlung Neuseelands durch europäische Siedler wurde der Bestand an Kauri-Wäldern durch industrielle Abholzung des sehr langsam wachsenden Kauribaumes stark dezimiert.
Kauriholz waren sehr begehrte Rohstoffe für Schiffbau, Möbelschreinerei. Das Kauriharz ist ein qualitativ hochwertiger Rohrstoff und für alles mögliche geeignet.
Man kann z.B. damit sehr einfach Feuermachen, es als Kaugummi gebrauchen, als Pigmentstoff für Tätowierungen verwenden, hochwertige Lacke daraus herstellen oder es als Form für Zahnprothesen nutzen. Hier nahmen wir einige der schönsten Kauriharz Exponate in Augenschein. Sie sind als Sammlerstücke sehr wertvoll. Heute steht der Neuseeländische Kauri-Baum unter Naturschutz und darf nur noch für rituelle Zwecke von den Maori gefällt werden. Diese vier in einer Gruppe stehenden Kauribäume werden „The four sisters“ – die vier Schwestern genannt. Bis zum Beginn der Inbesitznahme Neuseelands durch Menschen seit ca. 1000 Jahren war Neuseeland praktisch zu 100% bewaldet. Heute ist Neuseeland noch zu gut einem Viertel von Wald bedeckt. Tane Mahuta, der Gott des Waldes ist der größte, höchste und mit weit über 2000 Jahren der älteste noch lebende Kauribaum. Er weist eine Gesamthöhe von 51,5 Metern bei einem Stammumfang von 13,8 Metern auf. Sein Stamm-Volumen beträgt 245m³.  Der Silberfarn ist ein besonders typischer Vertreter der neuseeländischen Flora.  Im Unterwuchs der neuseeländischen Wälder finden sich Farne, Moose, Lianen, Kletterpflanzen und Epiphyten. Je weiter es gegen Norden ging, desto schwieriger kamen wir auf dem Landweg voran. Ganz an die Nordspitze Neuseelands, das Cape Reigna, kamen wir nur per Flugzeug. Unser junger Pilot hat uns mit dieser achtsitzigen einmotorigen Propellermaschine sicher ans nördliche Ende Neuseelands verbracht. Von Kerikiri ging es die Pazifkküste im Osten entlang zum Cape und dann im Westen über die 90 Mile Beach wieder zurück. Durch die großen Panoramafenster unsere Flugzeugs genossen wir die überwältigenden Blicke auf herrlich zerklüftete Buchen und die immer menschenleerer werdenden Landstriche des subtropischen Northlands. Von Mitteleuropa aus betrachtet ist Neuseeland das am weitesten entfernte Reiseziel auf dieser Erde. Genau gesagt, es liegt südöstlich von Australien etwa vom 34. bis zum 47. Grad südlicher Breite. Vom nördlichsten bis zum südlichsten Punkt Neuseelands sind es 1770 Kilometer. Mit einer Fläche von 270 Tausend Quadratkilometern ist Neuseeland etwa so groß wie Großbritannien. Die beiden Hauptinseln, die 110 Tausend Quadratkilometer große Nordinsel und die 150 Quadratkilometer große Nordinsel, sind durch die Cook Strait voneinander getrennt, eine Wasserstraße, die an ihre schmalsten Stelle 38km breit ist. Auf der Nordinsel leben ca. 3 Millionen Menschen und auf der Südinsel etwa die Hälfte. Im Gesamten hat Neuseeland nur 4,5 Millionen Einwohner, also etwa so viele wie Norwegen. Kurz vorm Cape sind wir dann auf einer Graspiste gelandet – nichts für schwache Nerven. Alleine der fantastische Ausblick zum Cape Maria van Diemen lohnte schon die Landung. Gar nicht zu sprechen vom Wahrzeichen der Nordinsel, dem weithin sichtbaren weißen Leuchtturm an der nördlichsten Spitze des Landes. Der uralte Pohutukawa Baum über dem Steilabfall zum Meer ist für die Maori heilig. Von hieraus sollen die Seelen der Verstorbenen in die Unterwelt –Reigna – eintauchen, um heimzukehren nach Hawaiki. Nach dem Besuch am Cape ging es dann noch zu einer Schlittenfahrt zu den hohen Sanddünen in den Hokianga Harbour. Und schon geht es mit unserem schönen Panoramaflugzeug wieder zurück nach Kerikiri. Wie schon die Landung ist der Start auf der Graspiste ziemlich abenteuerlich. Aus der Vogelperspektive sieht die Dünung der stets aufbrausenden Tasmansee am 90 Mile Beach echt super aus. Der Flug zum Cape war zwar nicht billig, aber die dadurch gewonnenen Eindrücke sind wirklich einmalig. Wenn man das Geld noch über hat, kann ich diesen Ausflug wirklich nur empfehlen. Und hier sehen wir schon wieder die Landebahn von Kerikiri an der Bay of Island.

Bay of Island

7. +8. Reisetag, 28. – 29.11.2008, Neuseeländische Geschichte

Gleich im Anschluss an den grandiosen Flug ging es auf zu einer Bootsfahrt durch die faszinierende Inselwelt der Bay of Island zur ersten Hauptstadt Neuseelands, dem kleinen Ort Russell und bis hinaus zum Cape Brett. Wir hatten wieder mal Glück. Einige Delphine tümmelten sich in der Bay.

Der Vertrag von Waitangi

Und nun zum Geschichtsunterricht. Hier oben an der Bay of Island wurde am 06.Februar 1840 auf dem Anwesen des britischen Generalgouverneurs James Busby in Waitangi der Vertrag von Waitangi von den Vertretern der britischen Krone einerseits und auf der anderen Seite von den höchsten Maori Häuptlingen unterzeichnet. Der „Vertrag“ wird auch als Geburtsurkunde von Neuseeland bezeichnet. Heute ist der 06.Februar Nationalfeiertag. Der Vertrag von Waitangi ist seit einigen Jahren in die Liste des Weltdokumentenerbes der UNESCO eingetragen. Die Maori gaben alle Rechte auf Souveränität auf und bekamen dafür den Status britischer Bürger. Außerdem wurde den Māori garantiert, dass sie Land, Grundstücke und andere Besitztümer behalten durften. Aufgrund von Übersetzungsschwierigkeiten zur Zeit der Unterzeichnung führte der Vertrag schon bald zu unterschiedlichen Auslegungen und zahlreichen Kontroversen, die letztlich in den Neuseelandkriegen endeten. Bis heute gibt es strittige Fragen oder konkrete Fälle, in denen der Vertrag unterschiedlich interpretiert wird. Heute regelt das 1975 gegründete Waitangi-Tribunal solche Streitfragen. Māori können beispielsweise Ansprüche aus dem Vertrag vor diesem Tribunal geltend machen.

Die Coromandel Halbinsel

8. + 9. Reisetag, 29. – 30.11.2008, Zur Coromandel-Halbinsel

Mittlerweile sind wir wieder auf Achse. Über Auckland geht es an die Pazifikküste zur Coromandel Halbinsel. Unterwegs bewunderten wir noch einen letzten Kauri-Riesen.  In herrlich subtropischer Natur machten wir einen ausgedehnten Spaziergang, wobei wir uns vom Alltagsstress so richtig schön erholen konnten. Die vulkanisch geprägte Landschaft ist ausgesprochen kontrastreich. Von Wellen, Wind und Wetter zerzauste und schroffe Felsen und feinsandige Buchten wechseln sich an der Küste ab. Das Highlight der Coromandelküste ist Cathedral Cove. Die imposante Felsgrotte kann man nur zu Fuß erreichen. Der idyllische Ausblick auf dem Weg zur Grotte entschädigt für alle Mühen. Die imposante Felsgrotte wurde von der Meeresbrandung ausgespült. An diesem paradiesischen Badestrand kann man wirklich herrlich baden. An dieses malerisch romantischen Panorama konnte ich mich gar nicht satt sehen. Der rot blühende Baum nennt sich neuseeländischer Weihnachtsbaum, da er im Dezember blüht. Südlich von Cathedral Cove liegt der Heisswasserstrand., ein Naturphänomen, das vor allem Touristen beeindruckt.
Hier quellen direkt am Strand heiße Thermalwässer aus dem Untergrund. Im verschlafenen Urlaubsörtchen Pauanui Beach verbrachten wir zwei friedliche Tage und Nächte auf der Coromandel Halbinsel in liebevoll eingerichteten Ferienbungalows. Hier erholten wir uns von den Anstrengungen der letzten Tage und schöpften frische Kraft für weitere Exkursionen.

Rotorua

10. + 11. Reisetag, 01. – 02.12.2008, Maori Kultur, Kiwis und Geysire

Die Bay of Plenty ist eine der Hauptanbaugebiete der durch Neuseeland weltberühmt gewordenen Kiwifrucht. Die Pflanze war aber nicht in Neuseeland beheimatet. Sie kommt ursprünglich aus China und wird auch Chinesische Stachelbeere genannt. Die Frucht wurde in Neuseeland zu dem uns bekannten schmackhaften, süßen, sehr vitaminreichen und gesunden Obst hochgezüchtet. Die sehr windempfindliche Kletterpflanze braucht Gerüste, Windschutzhecken, ein starken Schnitt, viel Hege und Pflege um zu wachsen und zu gedeihen. Nur bestäubte weibliche Reben tragen Früchte. Bienen für die Bestäubung muss der Kiwifarmer anmieten, da die Blüten keinen Nektar tragen. Als nächstes kamen wir nach Rotoroa, das Zentrum der Maori-Kultur. Wir wurden dort zu erst zu einem formellen Begrüßungsritual, dem sogenannten Wero, die Herausforderung, eingeladen. Dem Wero folgt das powhiri, das Begrüssungslied und dann das kinaki – die Ausschmückung. Diese alten Maori Sitten und Gebräuche eröffnen bis auf den heutigen Tag alle offiziellen Versammlungen in Neuseeland. Durch seinen martialischen Auftritt versucht der Maorikriege die Beweggründe der Besucher zu erkunden. Kommen sie in friedlicher oder kriegerischer Absicht? Das auf den Boden gelegte Blatt symbolisiert die Herausforderung. Nimmt der Anführer der Besuchergruppe das Blatt an sich, so bedeutet dass, dass die Besucher in friedlicher Absicht den Stamm besuchen. So, jetzt wurden wir gerade eingeladen mit ins Versammlungshaus zu folgen. Das Kinaki – die Ausschmückung – ist eine oft sehr lange Rede, die von einem weisen, hochangesehen Maori-Häuptling gehalten wird. Der traditionelle hongi ist die ganz normale persönliche Begrüßung unter Maoris. Man gibt sich die Hand und berührt sich leicht mit den Nasen. Nach der Beendigung der formellen Zeremonie wurden wir mit Maori-Gesängen und Tänzen unterhalten. Der wichtigste Tanz ist der Haka, der Kriegstanz mit Grimasen, der dem Krieger Mut machen und gleichzeitig den Gegner einschüchtern soll. Das älteste neuseeländische Touristenzentrum Rotorua liegt am Lake Rotorua in einer von vulkanischen Erscheinungen geprägten Landschaft. Über allem schwebt hier ein starker Schwefelgeruch. Weltberühmt ist das alte Badehaus in den Government Gardens. Eine besondere Attraktion ist das Maori-Kulturzentrum in Ohinemutu. Das Versammlungshaus ist ein Meisterwerk der Schnitzkunst. Die 1910 erbaute anglikanische St. Faith Church beeindruckt durch seine filigranen Maorichnitzarbeiten. Auf dem Friedhof ruhen hier die Toten in massiven weiß gekalkten Steinsärgen über der heißen Erde.

Der Kiwi

Und hier ist er endlich… – der Kiwi. Der Kiwi ist das National- und Wappentier Neuseelands. Der so ungewöhnliche, flügellose und scheue Vogel ist nachtaktiv.
Bei völliger Dunkelheit verlässt er seine Höhle im Schutz von Unterholz und Gesträuch. Dabei orientiert er sich, für Vögel eher ungewöhnlich, mit seinem guten Geruchssinn und seinem scharfen Gehör. Der Tuatara ist ein lebendes Fossil. Das ungewöhnliche Reptil hat nur auf Neuseeland überlebt. Auf allen anderen Erdteilen war es bereits vor den Dinosauriern ausgestorben. Die Wanderung durch die Vulkanlandschaft des Waimangutales war sehr beeindruckend. Die Tour führte uns vorbei am derzeit ruhenden Waimangu-Geysir, dessen Fontaine einst bis zu 400m hoch geschossen sein soll, zum Waimangu-Kessel einem vier Hektar großen kochenden See und weiter über die Cathedral Rocks zu den Warbick Terrassen. Das Waimangutal liegt am Fusse des 1.111m hohen Vulkans Tarawera, der 1886 mit verheerenden Folgen ausgebrochen war. Mehrere Maorisiedlungen verschwanden unter den Lavamassen und die als achtes Weltwunder bezeichneten weltberühmten Sinterterrassen wurden völlig zerstört. Von ihm leitet sich die Eigenbezeichnung der Bewohner Neuseelands als „Kiwis“ ab. Ergebene Anmut empfingen wir beim Blick über den Rotomahanasee. Unsere Reisegruppe auf dem Weg zum Maoridorf Whakarewarewa. Hier wollen wir den Maoris bei ihren künstlerischen Arbeiten zuschauen. Die Schnitzereien der Maori gehören zu den höchsten Leistungen der Südseekunst. Wegen der Bedeutung des Ahnenkults gehören menschliche Figuren mit überbetonten Kopf zu den wichtigsten Arbeiten der Maori Schnitzkunst. Die Holzschnitzereien werden meist mit roter Farbe bemalt. Rot ist die Farbe der Götter. Das Versammlungshaus personifiziert den hoch verehrten Ahnen. Den First des Hauses krönt die stehende Figur des Ahnen, die Maske darunter zeigt sein Gesicht. Das künstlerische Schnitzhandwerk ist nur den Männern vorbehalten, wohingegen ausschließlich Frauen für die kunstvollen Webarbeiten mit dem Neuseelandflachs zuständig sind. Das ist der Erdofen, der unerlässlich für die Zubereitung des köstlichen Hangi ist. Und wie man unschwer hier sieht gibt es in Whakarewarewa Geysire und noch eine Menge anderer nach Schwefel stinkender vulkanischer Erscheinungen.

Tongariro

12. Reisetag, 03.12.2008, Vulkane im Tangariro Nationalpark

Vor den Toren der Stadt Taupo wurde auf einem energiereiches geothermischen Feld ein hochmodernes geothermisches Kraftwerk gebaut. Bei den Huka Falls donnert der wasserreiche Waikato River über eine 11m hohe Felsstufe. Der im Herzen der Nordinsel gelegene über 600 km⊃2; große Lake Taupo ist das größte Binnengewässer Neuseelands. Das Ziel unserer heutigen Etappe war der Tongariro Nationalpark. Gleich als erstes musste ich unser Chateau Tongario Hotel am Fuße des 2.800m hohen Mount Ruapehu filmen. Nachdem wir uns in unserem traditionsreichen Luxushotel eingerichtet hatten, brachen wir auf zu einer zweistündigen Wanderung durch den Nationalpark. Der Tongariro ist ein Vulkan-Massiv auf der Nordinsel Neuseelands. Der 1.968 Meter hohe Berg befindet sich im Zentralen Hochplateau etwa 20 Kilometer südlich des Tauposees. Damit bildet der Berg den nördlichsten der drei aktiven Vulkane, die die Landschaft im Zentrum der Insel dominieren. Die erste Eruption des Berges fand vor etwa 260.000 Jahren statt, also um ein Vielfaches früher als die seines südlichen Nachbarn, des Ngauruhoe, der – zumindest geologisch gesehen – zum Tongariro-Massiv gezählt wird. Auf dem Berg befinden sich zahlreiche Fumarolen. Die Überreste mit den verstreuten Kratern sind das Resultat massiver Eruptionen. Die Kraterseen werden wegen ihrer leuchtenden Farben als Emerald Lakes bezeichnet. Der Tongariro war namensgebend für den Tongariro-Nationalpark, der neben Tongario und Ngauruhoe auch den Ruapehu, den höchsten Vulkan Neuseelands, einschließt. Der Nationalpark wurde bereits im Jahr 1894 gegründet und stellt damit den ältesten Nationalpark des Landes und gleichzeitig einen der ältesten Nationalparks der Erde dar. Seit 1990 ist der Park ein Weltnaturerbe der UNESCO und 1993 bildete das Gebiet das erste Welterbe mit einer kulturell und religiös bedeutenden Landschaft.

Wellington

13. Reisetag, 04.12.2008, Die „windige“ Hauptstadt

In einmaliger landschaftlicher Schönheit bietet sich Wellington am äußersten Südwestende der Nordinsel dar. Der malerische Naturhafen und seine steilen Hügel prägen das Antlitz der neuseeländischen Hauptstadt. Im Großraum Wellington leben etwa 425.000 Kiwis –wie sich die Neuseeländer selbst bezeichnen. In diesem bienenkorbähnlichen Gebäude residiert die neuseeländische Regierung. Neben dem „Bienenkorb“ befindet sich das 1922 aus Granit und Takaka Marmor erbaute Parlamentsgebäude. Gleich rechts neben dem Parlament befindet sich der Amtssitz des neuseeländischen Präsidenten. Wellington liegt an der Nordseite der Cook-Strait und übernimmt damit eine wichtige Funktion als Verbindungshafen zur Südinsel. Die Topografie beschert der Stadt ein großes Problem. Wellington mangelt es an ebenem Grund und so verteilt sie sich auf weit auseinander liegenden Flächen zwischen Buchten und Hügeln. Durch diesen Kamineffekt ist es hier stets sehr windig. Wellington wird auch die windige Hauptstadt genannt. Historisch bedeutende Bauen findet man auf Neuseeland nicht. Die Geschichte des Landes ist hierzu viel zu kurz.
Die ganz aus Holz erbaute St. Pauls Kirche von 1861 ist nach neuseeländischem Empfinden schon antik. Ein Muss für den Wellingtonbesucher ist das Nationalmuseums Te Papa, was unser Heimat auf Maori bedeutet. Wahnsinnig wie die Zeit verging. Zwei Wochen mit unendlich vielen Eindrücken auf der Nordinsel Aotearoas waren schon vergangen als wir uns auf die Fähre begaben, um über die Cook Strait auf die Südinsel Neuseelands zu gelangen, um den zweiten Teil unserer Neuseelandreise anzutreten.

Nelson

14. Reisetag, 05.12.2008, Zur Südinsel

Die Fährfahrt von Wellington auf der Nordinsel nach Picton auf die Südinsel führt durch die bezaubernde Fjordlandschaft der Marlborough Sounds. Am schönsten ist die Passage durch den hinreißenden Queen Charlotte-Sound. Das romantische Städtchen Picton liegt durch steile Berghänge eingefasst am Ende des malerischen Queen Charlotte Sounds. Hier legen die Fährschiffe von Wellington an. Die Siedlung wurde 1848 an der Stelle einer aufgegebenen Maori Befestigung angelegt. Nachdem wir uns in unserem neuen Reisebus für die Südinsel häuslich eingerichtet hatten, ging es als erst nach Blenheim um ein paar berühmte Marlborough Weine zu verkosten. Der mit Michelin Sternen hoch dekorierte Schweizer Winzer und Gastronom Hans Herzog suchte Mitte der 1990er Jahre eine neue Herausforderung, die er schließlich auf Neuseeland fand. Hier auf der Südinsel in Marlborough am Wairau Fluss fand er 11ha Land, welches sich seines Erachtens hervorragend zum Anbau großer Weine eignen würde. Hans Herzog blickt auf eine sehr lange Familientradition zurück.  Seine Familie baut seit 1630 in der Schweiz erfolgreich Wein an. Tatsächlich stellte der Erfolg sich auch schnell ein. Er macht keine Massenproduktion. Seine Weine sind alle erhaben. Mittlerweile hat er auf seinem abgelegenen Gut tatsächlich wieder ein Spitzenrestaurant eröffnen, eigentlich nur, um seinen Stolz, seine neuen prämierten Weine aus Neuseeland im angemessener Atmosphäre bei einem edlen Dinner zu kredenzen. Heute fliegen tatsächlich eine Menge Geschäftsleute mit dem Hubschrauber ein, um die unverschämt guten Weine bei einem 5 bis 7 gängigen Menü zu genießen. Spitzengastronomie gibt es auf Neuseeland kaum. Hans ist sehr stolz auf sein buntes, multikulturelles Team welches mit großer Kompetenz und noch mehr Leidenschaft engagiert seine höchst anspruchsvollen Ideen in Taten umsetzt.

Punakaiki

15. Reisetag, 06.12.2008, Pfannkuchen am Meer

Nach einer Übernachtung in Nelson ging unsere Fahrt durch die wildromantische Bullerschlucht an die Westküste. Zufällig hatte ich dann auch noch einen Strandläufer vor die Kameralinse bekommen. Am Cape Foulwind bestaunten wir die grandiose Steilküstenlandschaft. Hier konnten wir uns bei einem ausgedehnten Spaziergang zur Robbenkolonie vom wunderschönen Panorama verzaubern lassen. Neuseeland verdankt seine ungewöhnliche landschaftliche Vielfalt der besondern Lage im Grenzbereich zweier riesiger Platten der Erdkruste. Deshalb gibt es hier auch so viele Vulkane und ständig Erdbeben. Vor über 80 Millionen Jahren wurde Neuseeland von Australien getrennt. Zwischen den beiden Ländern liegt die ungestüme Tasmansee. Die Südinsel ist in erster Linie von dem in geologischer Hinsicht noch recht jungen Faltengebirge der Südalpen geprägt. Wer Ruhe und Einsamkeit in atemberaubender Natur sucht ist hier an der Westküste der Südinsel Neuseelands genau richtig. Ein magisches Phänomen ist wohl dieser stammlose Baum. Auch bei präzisem Hinsehen konnte ich keine optische Täuschung erkennen. Die berühmteste Attraktion hier im Paparoa Nationalpark sind allerdings die Pfannkuchenfelsen. Die Felsen sehen aus wie übereinander geschichtete Eierkuchen, wodurch sie zu ihrem Namen kamen. Entstanden sind sie vor 30 Millionen Jahre durch übereinander geschichtete Ablagerungen von Kalksedimenten und Tonmineralien, die nachdem sie an die Oberfläche gehoben wurden, Wellen, Wind und Regen ausgesetzt waren und dadurch unterschiedlich schnell erodierten. Direkt bei den Felsen lag auch unser heutiges Hotel, schön weit abgelegen von jeglicher urbaner Siedlung. Den wunderschönen Frühsommertag kurz vor Weihnachten genossen wir in vollen Zügen. Für uns Deutsche ist in Neuseeland alles verdreht. Das fängt bei den Jahreszeiten an, wenn bei uns Winter ist, ist auf Neuseeland Sommer und umgekehrt, Frühling und Herbst sind selbstverständlich auch vertauscht, die Sonne steht in Neuseeland im Norden am höchsten, bei uns im Süden. Nur die Uhrzeiten, dass ist sehr einfach. Wenn es 12:00 Uhr Mittags in Deutschland ist dann ist es auch 12:00Uhr in Neuseeland – allerdings Mitternacht –also auch um 12 Stunden verschoben. Ja, sogar auf der falschen Straßenseite wird in Neuseeland gefahren. Die Meeresbrandung klang wie Musik in meinen Ohren. Wie wunderbar hatte ich geträumt. Perfekt ausgeruht brachen wir auf zu neuen Taten.

 

Franz-Joseph-Glacier

16. Reisetag, 07.12.2008, Gletscherwelt der Alpen

Als erstes ging es in die Jadehauptstadt Hokitika. Der verschlafene Ort hat auch so seine Reize. Der schmucke Uhrenturm erinnert an die gefallen neuseeländischen Soldaten der Burenkriege. Die St. Mary’s Church,1914 im neuromanischen Stil errichtet, ist das Wahrzeichen der Stadt. Hokitika wurde Ende des 19. Jahrhunderts als Goldgräbersiedlung gegründet. Der Goldrausch war kurz aber heftig. Später hat man hier in den Südalpen den neuseeländischen Greenstone gefunden. Der für touristische Zwecke heute noch zu Schmucksteinen verarbeitet wird. Der etwa eine Stunde südlich von Hokitika gelegene Touristenort Franz Josef ist der zentrale Ausgangspunkt für alle Südalpentouren. Unvergesslich wird uns unser Hubschrauber Panoramaflug über den Franz-Josef und den Fox Glacier durch den Mt. Cook Nationalpark zu den Gipfeln der Südalpen, Mt. Cook, Mt. Tasman mit Blick auf 15 weitere 3.000-er Gipfel und den Tasman-Gletscher, der größte Gletscher der Südalpen, bleiben. Das Highlight des Hubschrauberflugs war die Landung auf dem Fox-Glacier. Der 13km lange Fox-Gletscher und der 10km lange Franz Josef Gletscher überwinden auf relativ kurzer Distanz einen großen Höhenunterschied von 3.100m am Gipfel bis auf 300m über dem Meeresspiegel, wo ihrer eisigen Zungenspitzen umgeben von dichten grünen Wäldern dahin schmelzen. Das steile und deswegen relativ schnelle Herunterfließen aus dem Nährgebiet erklärt, warum die beiden Gletscher so weit zu Tal reichen. Todesmutig wagten wir uns auf die wacklige Hängebrücke, um von hier aus den Waiko River zu fotografieren. Der Waiko-River wird aus dem Schmelzwasser des Franz Josef Gletschers gespeist. Der österreiche Kaiser Franz-Josef und der ehemalige neuseeländische Premierminister William Fox sind die Namensgeber der beiden Gletscher. Mt.Cook, Mt. Tasman sowie der Tasman-Gletscher erhielten ihre Namen nach den beiden berühmtesten europäischen Entdeckern Neuseelands.

Queenstown

17. + 18. Reisetag, 08. – 09.12.2008, Über die Alpen zum Lake Wakatipu

Angeblich wurde das mittlerweile weltweit praktizierte, kommerzielle Bungee Jumping von A.J. Hackett in Queenstown erfunden. Seine ersten zahlenden Kunden schmiss er von der Kawarau Bridge herunter. Die ehemalige Goldgräberstadt gilt als Zentrum für Extremsportler. Es befinden sich im Umkreis von Queenstown zahlreiche Thrill-Aktivitäten, wie der höchste Bungees-Sprung Neuseelands, mehrere Shot-Over-Jets und verschiedene Para- und Hang-Gliding-Rampen. Mit der Gondelbahn gelangt man zu einer Bergstation auf dem Bob’s Peak, von wo aus man einen guten Blick über Queenstown, den Lake Wakatipu und die Bergkette der Remarkables hat. Der Lake Wakatipu hat eine Fläche von 293km². Er ist 80km lang, 5 km breit und 378m tief. Den See kann man am besten mit dem alten Dampfer Earnslaw erkunden. Das 1912 erbaute Dampfschiff wird bis heute durch eine mit Kohle gespeiste Dampfmaschine angetrieben. Daraus schöpft die TSS Earnslaw seine magische Anziehungskraft. Fantastische Eindrücke gewannen wir bei einer romantischen Bootsfahrt über den wunderschönen Lake Wakatipu mit der TSS Earnslaw zur Walter Peak Farm. Die vom Landweg aus unzugängliche, in romantischer Einsamkeit gelegene Schaffarm ist eine Touristenattraktion für jeden Queenstown Besucher. Bob, unser Schäfer führte uns durch die Farm und stellte uns seine Lieblingstiere vor, die wir auch streicheln und füttern durften. Beeindruckend war es den intelligenten und hoch motivierten Bordercollies bei ihrer Arbeit zu beobachten. Auf Pfiff des Schäfers treiben die Hunde die Schafe weder durch übertriebene Hektik noch durch Bellen sondern alleine mit ihrer natürlichen Autorität durch Augenkontakt genau dorthin, wo der Schäfer die Schafe haben möchte. Abschließend durften wir noch zusehen wie ein Schaf geschoren wurde bevor es wieder mit der TSS Earnslaw zurück nach Queenstown ging.

Milford Sound

19. Reisetag, 10.12.2008, Erhabener Milford Sound

Zwei Stunden Fahrt brachten uns zum Lake Te Anau, dem Ausgangspunkt der spektakulären Straße in den Fjordland Nationalpark. Hier fanden wir von Gletschern geforme Täler, Seen und Fjorde inmitten einer schroffen Bergwelt. In dem unter UNESCO-Schirmherrschaft stehende Nationalpark wird auf den Schutz der endemischen Fauna und Flora geachtet, wie zum Beispiel dieses Tussongras. Die so weit das Auge reichenden Lupinenteppiche sind wunderschön anzusehen. Aber auch diese Pflanzengattung wurde einst von den Europäern eingeschleppt. Dagegen ist der freche Kea wieder hier zu Hause. Der Kea ist ein neuseeländische Bergpapagei.
Man trifft ihn meist im Fjordland Nationalpark an. Es ist angstfrei, spitzbübig und hintertrieben. Nichts ist vor ihm sicher. Schnürsenkel, Scheibenwischer, Autoreifen und Antennen haben es diesem durchtriebenen Vogel mit seinem kräftigen Schnabel besonders angetan. Diese kolossalen Bergriesen versperrten jeglichen Zugang zu den Fjorden auf Landwegen. Erst der Bau des Homertunnels durch den Mt. Mc Pherson ermöglichte es eine Strasse bis zum fantastischen Milford Sound zu bauen. Zentrum und Wahrzeichen des Milford Sound ist der Mitre Peak, die Bischoffsmütze. Bei einem Bootsausflug erkundeten wir das an der Südwestküste der Südinsel Neuseelands gelegene schönste Ende der Welt – den Milford Sound. Welch Blicke auf eine imposante Landschaft! Im Vordergrund üppig grüne Vegetation, dann der wie ein Spiegel daliegende Fjord, beherrscht von steil aufragenden Bergpyramiden und gewaltigen, tosenden Wasserfällen. Der Fjord ist 15 km lang und hat einen engen Ausgang in die Tasman-See. Die ihn einrahmenden steilen Berge ragen abrupt und hoch aus dem Wasser. Die Niederschläge sind mit bis zu 6 Metern pro Jahr extrem hoch. Der Fjord wurde 1851 von Captain Stroke bei einer Vermessungsreise entdeckt.

Dunedin

20. Reisetag, 11.12.2008, Pinguine und Albatrose

Am heutigen Tag ging es auf der bereits vorletzten Etappe unserer Reise an die viel gemäßigter Ostküste zum wirtschaftlichen und kulturellem Zentrum des Südens, nach Dunedin. Dunedin ist sehr schottisch geprägt. Die Stadt wurde im 19.Jahrhundert von Schotten gegründet. Dunedin ist die alte schottische Bezeichnung für Edinburgh. Eines der glanzvollsten Gebäude der Stadt ist der in der viktorianischen Epoche erbaute Hauptbahnhof. Das im Stil der flämischen Renaissance errichtete Gebäude beherrscht die Szenerie. Großartig bietet sich das Innere des Bahnhofs mit Mosaikfußböden, Kolonnaden und Balustraden dar. Ein weiteres architektonisches Glanzlicht der Stadt ist das 1902 fertig gestellte Gerichtsgebäude. Die mit einem bemerkenswerten Turm versehene „First Church“ wurde im Stil der normannischen Gotik erbaut. Dieses Gotteshaus der anglikanischen Kirche wurde 1873 fertig gestellt. Das Innere der Kirche prägen vor allem die mit christlichen Motiven kunstvoll, bunt bemalten Glasfenster. Das älteste Gotteshaus von Dunedin ist die 1864 geweihte St. Paul’s Cathedral. Der Octagon ist das Zentrum für die 110.000 Einwohner Dunedins.

Am Nachmittag ging es hinaus auf die Otago Halbinsel um zuerst die unter Naturschutz stehenden majestätisch dahinsegelnden Königsalbatrosse zu beobachten. An der Nordspitze der Otago Halbinsel haben sie ihren geschützten Brutplatz. Der Königsalbatross wird ca. 130 cm groß und erreicht eine Flügelspanne von 3 m. Er wird 7 kg schwer und ernäht sich ausschließlich von Fisch. Königsalbatros können über 60 Jahre alt werden. Jungvögel bleiben bis zu ihrem fünften Jahr auf hoher See, bis sie die Geschlechtsreife erreicht haben. Die heimgekehrten Jugendlichen werben, zu Hause an der Kolonie, mit eleganten Flugmanövern um das weibliche Geschlecht. Haben sie einen Partner gefunden, bleiben sie ein ganzes Leben lang zusammen. Erst mit 6-10 Jahren beginnen sie das erste Mal erfolgreich zu brüten.

Nahebei der Albatrossbrutstätte kann man auch die sehr seltenen und scheuen Gelbaugenpinguine beobachten. Sie sind die am wenigsten sozial lebenden Pinguine. Sie brüten allein und beanspruchen das größte Territorium. Der Gelbaugenpinguine ist eine gefährdete Pinguinart. Weltweit gibt es schätzungsweise nur noch 4.500 Individuen.

Nordwärts der Pazifikküste entlang fanden wir die Moerki Boulders, gignatische Steinkugeln am Strand, die vom Einfallsreichtum der Natur zeugen.

Christchurch

21. Reisetag, 12.12.2008, Englischer als England

Beim Blick von den Cashmere Hills auf die Bucht und den Hafen der größten und wichtigsten Stadt der Südinsel – Christchurch – kam schon ein wenig Wehmut auf. Wir wussten, wir hatten das letzte Etappenziel der 23. tägigen Neuseelandreise erreicht. Wie schon so oft auf dieser Reise, der Blick war erneut atemberaubend. Christchurch hat 350.000 Einwohner. Die Stadt liegt auf einer fast baumlosen Ebene. Seinen Namen erhielt sie nach dem weltberühmten College im englischen Oxford. Christchurch wird als englischste Stadt Neuseelands gehandelt. Pulsierendes Herz von Christchurch und der ganze Stolz der alteingesessenen Bürger ist der große, freie Platz inmitten der Stadt mit dem Denkmal des Stadgründers John Robert Godley.  Um den Platz gruppieren sich geschichtsträchtige Bauten wie das 1879 errichtete Old Chief Post Office, das im selben Jahr entstanden Government Building, das neugotische Pressbuildung, das Regent-Theater, die moderne Skulpture in Form einer Eistüte und vor allem die alterwürdige anglikanische Kathedrale. Bemerkenswert sind die gestifteten Kirchenfenster. Mit seinem 65m hohen Turm gilt die Kathedrale als Wahrzeichen Christchurchs. Die Centerbury University dient heute als Museum. Das College an der Nordseite des Museums dient als höhere Knabenschule in der Tradition der englischen Grammar Schools nach dem Muster von Eton. Erst vor kurzem hat man ein altes, völlig heruntergekommenes Fabrikgelände in diese hübsche, nagelneue Einkaufspassage umgestaltet. Die neugotischen Gebäude der Provinzialregierung sind besonders schöne Baudenkmäler. Um den Innenhof entstanden zunächst Holzbauten und später ein Steinbau mit Turm als Abschluss. Schmuckstück des Ensembles ist der reich ausgeschmückte neugotische Sitzungssaal. Ein Spaziergang durch den gepflegten und artenreichen Botanischen Garten durch den der Fluss Avon verläuft ist eine wunderbare Abwechslung. Ein Blickfang ist auch das moderne 1972 am Victoria Square erbaute Rathaus. Direkt vor dem Rathaus findet man die Statuen von Königin Victoria und dem wichtigsten Entdecker Neuseelands James Cook. Und hiermit endete unser Rundgang durch Christchurch und sogleich auch die wundervolle Neuseelandreise. Die Koffer waren schon gepackt und es hieß Abfahrt zum Flughafen und einchecken zum anderen Ende der Welt nach Frankfurt.

I am sailing...
Reiseverlauf
Auckland, Neuseeland
Auckland Domain, Neuseeland
Waitemata Hafen, Auckland, Neuseeland
Northland, Neuseeland
Kauri-Baumriesen im Northland, Neuseeland
Tane Mahuta, Gott des Waldes, Kauri, Northland, Neuseeland
Waitangi, Bay of Island, Neuseeland
Coromandel Halbinsel, Northland, Neuseeland
Cathedral Cove, Coromandel Halbinsel, Neuseeland
Die Kiwifrucht, Rotorua, Neuseeland
Maori-Krieger beim Wero, Roturoa, Neuseeland
Der Kiwi, Nationalvogel Neuseelands
Tongariro, Vulkan, Nordinsel, Neuseeland
Lake Taupo, Nordinsel, Neuseeland
Wellington, Hauptstadt, Neuseeland
Queen Charlotte Sound, Südinsel, Neuseeland
Cap Foulwind, Punakaiki, Südinsel, Neuseeland
Pancake Rocks, Punakaiki, Südinsel, Neuseeland
Franz-Joseph Gletscher, Alpen, Südinsel, Neuseeland
Mt.Cook, Gipfel, Südinsel, Neuseeland
Queenstown, Südinsel, Neuseeland
Walter Peak Farm, Queenstown, Südinsel, Neuseeland
Bischhoffsmütze, Milford Sound, Südinsel, Neuseeland
Dunedin, Südinsel, Neuseeland
Albatrosse, Otago Halbinsel, Südinsel, Neuseeland
Christchurch, Südinsel, Neuseeland
Centerbury University, Christchurch, Südinsel, Neuseeland